30 Projekte zur Versorgung und Erforschung von Long/Post‑COVID
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) kündigte bereits im März 2024 den Ausbau der Versorgungsforschung zu Long COVID und Erkrankungen ähnlicher Ursachen an. In diesem Rahemen fördert es von 2024–2028 insgesamt 30 Projekte zur Versorgung und Erforschung von Long/Post‑COVID, wovon einige auch ME/CFS betreffen. Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS begrüßt dies, kritisiert aber, dass ME/CFS noch zu wenig berücksichtigt wird und warnt vor einer psychosomatisierenden Fehldeutung der Erkrankung.
AI-Summary:
Das BMG fördert von 2024–2028 insgesamt 30 Versorgungsforschungsprojekte zu Long/Post‑COVID und verwandten Erkrankungen mit 73 Mio. Euro, darunter teilweise auch ME/CFS.
Förderprogramm und Ziele
Es werden Projekte zur Versorgung, Diagnostik und Erforschung der Langzeitfolgen von COVID‑19 sowie ähnlicher Symptomkomplexe (inkl. ME/CFS und impfassoziierter Beschwerden) unterstützt.
Ziel ist eine bedarfsgerechte, besser vernetzte Versorgung sowie ein besseres Verständnis von Krankheitsmechanismen und gesellschaftlichen Folgen.
Module 1 und 2
Modul 1 fördert neun Modellprojekte zur integrierten/koordinierten Versorgung, u. a. mit telemedizinischer Diagnostik, Vernetzung von Hausärzten und Unikliniken sowie Reha‑ und Teilhabeansätzen, auch für Schwerbetroffene.
Modul 2 untersucht innovative Versorgungsformen, z. B. Wearables für Monitoring, bio-psycho-soziale Leistungsdiagnostik, zelluläre Therapieansätze, Labordiagnostik, KI-gestützte Diagnostik und genetische Risikofaktoren.
Modul 3 und 4
Modul 3 analysiert Versorgungslage und Krankheitsgeschehen, etwa Leitlinien, Versorgungspfade, Symptomverläufe, Impfstoffeinflüsse, Zusammenhänge mit Diabetes und Hüftfrakturen sowie Daten der Krankenkassen; auch Stigmatisierung von ME/CFS/Long‑COVID wird untersucht.
Modul 4 richtet eine zentrale Koordinationsstelle bei der TMF ein, um alle Projekte zu vernetzen.
Position der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS
Die Gesellschaft begrüßt die Projekte, kritisiert aber, dass nur sechs von 30 Vorhaben ME/CFS explizit nennen, und fordert, vorhandenes ME/CFS‑Wissen – insbesondere zur Post‑Exertionellen Malaise – konsequent zu nutzen.
Sie warnt vor einer rein psychosomatischen Deutung von ME/CFS, setzt sich weiterhin politisch und in Gremien dafür ein, dass ME/CFS nach COVID‑19 und anderen Auslösern gezielt erforscht und angemessen behandelt wird.