Nicht nur die Nerven, sondern auch der Körper?

Health Rising hat in einem aktuellen Artikel die Dysautonomie-Thematik weiter beleuchtet. Hier die AI-Zusammenfassung des Artikels, und darunter noch ein weiterer Artikel zusammengefasst zum Thema Stresse und Long Covid.

Health Rising-Artikel, AI-Zusammenfassung

Der Artikel zeichnet das Bild eines „doppelt geschädigten“ Sympathikus bei ME/CFS und Long Covid: Zum einen ist die zentrale Stress‑ und Autonomsteuerung im Gehirn (Hirnstamm, Hypothalamus, HPA‑Achse, neuroinflammatorische Veränderungen) gestört, zum anderen sind periphere autonome Nerven, Gefäße und Kreislaufregulation fehlangepasst und überlastet. Dadurch reagiert das System auf Belastung und Stress weder normal hoch‑ noch herunter, sondern chaotisch, überzogen oder zu schwach, was typische Symptome wie PEM, POTS/orthostatische Intoleranz, Brain Fog, Schlafstörungen und ausgeprägte Energiedefizite plausibel erklärt und therapeutische Ansätze an Blutvolumen/RAAS, Gefäßtonus, Noradrenalin‑System und Neuroinflammation motiviert, die aber noch experimentell sind.

 

Die Argumentation stützt sich im Wesentlichen auf drei Datenstränge:

– Eine systematische Review‑ und Meta‑Analyse zu adrenerger Dysfunktion (u.a. Hendrix et al.), die über zahlreiche Studien hinweg erhöhte Adrenalinspiegel in Ruhe und atypische adrenerge Reaktionen bei ME/CFS/Fibromyalgie zeigt.

– Belastungs‑ und Kipptischstudien (Health‑Rising‑Bericht „Too Much Exertion Produces Autonomic Nervous System Hit…“), in denen körperliche Anstrengung bei ME/CFS, Long Covid und Fibromyalgie die autonome Dysfunktion verschärft, statt eine adaptive Stabilisierung von Herzfrequenz und Blutdruck zu bewirken.

– Zentrale Befunde aus der ME/CFS‑Autopsiestudie mit „wrecked HPA axis“ sowie Jarred Youngers PET‑Daten zu ausgeprägter Neuroinflammation in stress‑ und autonomrelevanten Hirnarealen, die eine strukturelle und entzündliche Schädigung der zentralen Stress‑ und Autonomregulation nahelegen.

Daily stress and worry are additional triggers of symptom fluctuations in individuals living with Long COVID: results from an intensive longitudinal cohort study

AI-Zusammenfassung:

Die Studie untersuchte 155 Personen mit Long Covid, die über mehrere Wochen hinweg mehrmals täglich per Smartphone ihre Aktivitäten, Stress, Sorge, Rumination und die Stärke von acht Kernsymptomen dokumentierten. Es zeigte sich, dass Tage mit höherem Stress mit einer deutlichen Zunahme nahezu aller Symptome am selben Tag verbunden waren und zusätzlich Angst, Depression und Schwindel noch an den folgenden ein bis zwei Tagen verstärken konnten, selbst nach Adjustierung für körperliche, kognitive, soziale und Selbstversorgungsaktivitäten. Höhere Sorge war am selben Tag mit stärkerer Müdigkeit, Angst, Depression und kognitiven Problemen assoziiert, ging aber an den Folgetagen teils mit etwas geringeren Angst-, Depressions- und Schmerzangaben einher, während Rumination nur schwache und begrenzte Zusammenhänge zeigte. Die Autorinnen und Autoren schließen daraus, dass täglicher Stress und Sorge eigenständige Trigger von Symptomfluktuationen bei Long Covid sind, die über die Wirkung von Anstrengung hinausgehen, und sprechen sich dafür aus, Stress- und Sorgenmanagement systematisch in Behandlung und Selbstmanagementprogramme zu integrieren.