Einige Leitlinien raten von ab, Studien zeigen (teilweise) Wirkung

Metformin, ein gängiges Diabetes-Medikament, reduziert nach mehreren Studien das Risiko für Long COVID um bis zu 41–64%, wenn es früh während einer akuten SARS-CoV-2-Infektion eingenommen wird, bleibt aber aufgrund mangelnder Bekanntheit und Leitlinien untergenutzt.

AI-Summary:

Studien zu Prävention
Die COVID-OUT-Studie (Phase-3-Trial, >1.300 Teilnehmer) zeigte, dass Metformin während der akuten Infektion die Long-COVID-Inzidenz um 41% senkte (6,3% vs. 10,4% Placebo nach 300 Tagen), besonders bei Start <4 Tage nach Symptombeginn (63% Reduktion). Die ACTIV-6-Studie (>3.000 Teilnehmer) bestätigte eine geringere Rate an anhaltenden Symptomen (2,3% vs. 3%) und Long-COVID-Diagnosen (0,56% vs. 1,17%). Eine UK-Kohortenstudie mit >600.000 Übergewichtigen fand bei Metformin-Start innerhalb 90 Tagen eine 64%-ige Risikoreduktion.

Wirkmechanismen
Metformin wirkt antiviral, entzündungshemmend und reguliert Blutzucker, was Infektionsreaktionen mildert und Long-COVID-Risiken wie chronische Entzündungen mindert. Ursprung aus der Pflanze Galega officinalis; es zeigt auch Anti-Aging-Potenzial, ähnlich Rapamycin.

Anwendung und Nebenwirkungen
Bei Reinfektionen wird es prophylaktisch empfohlen (Dosis: bis 1.500 mg/Tag, langsam steigern), gut verträglich mit hauptsächlich GI-Beschwerden   Übelkeit, Durchfall); Laktatazidose selten. Schwangere und Übergewichtige profitierten besonders; keine schweren Ereignisse in Trials.

Limitationen und Behandlung
Bei bestehendem Long COVID fehlt Evidenz für Symptomlinderung (z. B. keine Wirkung auf Fatigue in brasilianischer Phase-3-Studie); nur 24–37% Patienten berichten leichte Besserung. Leitlinien wie UpToDate raten ab wegen „fehlender Evidenz“, trotz RCTs; mehr Aufklärung nötig.