Niedrig dosiertes Naltrexon zur Behandlung der Fibromyalgie

Vom Paradoxon eines Opioid-antagonisten in der Schmerztherapie

UPDATE: Adressen für LDN Bestellung

UPDATE: LDN selber herstellen

Es gibt die Möglichkeit, sich Naltrexon als reguläres Medikament verscheiben zu lassen und dann selber eine Lösung herzustellen. Hier der Link dazu.

 ACHTUNG: Dies ist keine Empfehlung! Mache das nur, wenn Du Dich sicher mit sowas fühlst. Gerne teile ich meine persönlichen Erfahrungen.
Wie immer keine Gewähr, keine medizinische Empfehlung!

Persönlich habe ich damit gute Erfahrung. Bei 30 Tabs mit 50mg Wirkstoff kommen 1.500 mg Wirkstoff auf ca. 120 EUR. Genug für über ein Jahr.

Update 10/2024 (EN, The Sick Times):

Clinical trials explore how Low-Dose Naltrexone could help people with Long COVID

Trials in Australia and other countries are exploring how small doses of this addiction drug can alleviate Long COVID and ME symptoms, building on patient experiences.

Key points you should know:

  • Naltrexone is a well-known drug for treating opioid and alcohol addiction.
  • Known as Low-Dose Naltrexone (LDN), mini-dosages have long been used off-label to treat other diseases, including chronic pain and multiple sclerosis. Some people with Myalgic Encephalomyelitis (ME) and Long COVID report benefits from LDN, but clinical trials of the drug have been limited.
  • New clinical trials, including one in Australia, are formally testing whether LDN can treat Long COVID. Tracking multiple symptoms over three months, the Australian study is designed to include severely ill patients. The next phase will include people with ME.
  • The Australian trial builds on the study team’s recent work examining LDN’s effect on calcium ion channels in immune cells.

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Etwas älter (05/2023)

Niedrig dosiertes Naltrexon zur Behandlung der Fibromyalgie

Vom Paradoxon eines Opioidantagonisten in der Schmerztherapie

Immer öfter ist von den positiven Effekten einer Behandlung mit niedrig dosiertem Naltrexon bei Menschen mit Fibromyalgie die Rede. Eine Verordnung ist aber nur außerhalb der Zulassung möglich, auch Leitlinienempfehlungen existieren nicht. Was ist die Rationale hinter der Anwendung und worauf sollte man bei der Verordnung achten?

Naltrexon ist ein 1963 synthetisierter Opioidantagonist, der in Deutschland zur Behandlung von Opioidabhängigkeit und Alkoholkonsumstörungen zugelassen ist. Off label wird er außerdem als Monotherapie für die Behandlung von cholestatischem Juckreiz bei Erwachsenen eingesetzt sowie in Kombination mit Bupropion bei Adipositas.
Seine Wirkung entfaltet Naltrexon beziehungsweise sein aktives Abbauprodukt 6-β-Naltrexol über die Blockierung verschiedener Opioidrezeptoren, also der Bindungsstellen des Nervensystems, an denen normalerweise Opioidanalgetika ihre Wirkung entfalten. Auf diese Weise unterbindet Naltrexon nicht nur die Wirkung exogen zugeführter Opioidanalgetika (etwa im Rahmen einer Schmerztherapie), sondern auch die der endogen freigesetzten Endorphine, die ebenfalls an Opioidrezeptoren binden – was auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein scheint, ist der Wirkstoff doch zur Schmerzlinderung empfohlen.

Zusätzliche Wirkungen soll Naltrexon über seine dämpfenden Effekte auf das dopaminerge System und die konsekutive Aktivitätsminderung mesolimbischer Strukturen entfalten. Auch wurde eine Bindung an den auf Gliazellen exprimierten Toll-Like-Rezeptor 4 beschrieben, dessen Aktivierung zu einer verminderten neuronalen Freisetzung proinflammatorischer Zytokine führt, darunter Interleukin-6 und der Tumornekrosefaktor.

Aufgrund der beschriebenen Wirkmechanismen ist es nicht verwunderlich, dass die Anwendung von LDN in der Medizin nicht nur zur Linderung der Beschwerden bei der Fibromyalgie attraktiv erscheint. Ebenfalls off label wird es in der symptomatischen Behandlung des Chronic-Fatigue-Syndroms, der myalgischen Enzephalomyelitis und dem Post- sowie Long-COVID-19-Syndrom eingesetzt.