Geografie des Leidens

Für Long Covid gibt es bis heute keine wirksamen Therapien.

Sogenannte Body-Maps helfen, das Erleben der Betroffenen besser zu erfassen und damit das Krankheitsverständnis zu vertiefen.

Eine Art von Storytelling

Bei ihrer früheren Forschung war die Geografin auf das sogenannte Body-Mapping gestossen, eine Methode, die in den Sozialwissenschaften und der medizinischen Forschung, etwa bei Trauma- und chronischen Schmerzpatienten, schon seit einiger Zeit zur Anwendung kommt. Es handelt sich dabei um eine Art «alternative Kartografie», bei der die Patienten zunächst körpergrosse Umrisse ihres Körpers auf ein grosses Blatt zeichnen. Anhand von Fragen gestalten sie dann ihre persönliche Körperkarte.

Jokela-Pansini hat im vergangenen Jahr zusammen mit Beth Greenhough an der Universität Oxford das Projekt «Visualising Long Covid» gestartet und acht Workshops mit Long-Covid-Patientinnen veranstaltet. Dabei sollten sich die bisher ausschliesslich weiblichen Teilnehmer an folgenden Fragen orientieren: Wie erlebten sie ihre Gesundheit vor der Erkrankung? Wie wirkt sich diese auf ihren Alltag aus? Welche Unterstützung haben sie? Wie hat Long Covid ihr Selbstbild verändert? Was könnte ihr Leben verbessern?