Wird Long Covid nicht ernst genommen? „Betroffene haben das Gefühl, sie würden für ‚verrückt‘ erklärt“
Auf einem Meldeportal kommen Patienten mit Long Covid selbst zu Wort. Das Feedback Hunderter Erkrankter offenbart Lücken in der Diagnostik und Therapie – und eine große Furcht, als psychisch gestört zu gelten.
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Was muss getan werden, um die Versorgungsstruktur in Deutschland für Long Covid zu verbessern?
Aus meiner Sicht ist das Wichtigste, zeitnah sicherzustellen, dass diese Ansprechpersonen das Wissen und auch die Zeit haben, die bedarfsgerechte Versorgung einzuleiten bzw. zu koordinieren. Nur so können sie die erforderliche Lotsenfunktion im Versorgungssystem für die Betroffenen ausfüllen. Zudem ist weitere Forschung zur Versorgungssituation von Long-Covid-Patienten und zu plausiblen Prognosen, wie häufig die Erkrankung ist, nötig.Es braucht eine große Zahl von auf Long Covid spezialisierten Fachärzten, wie es sie mit Onkologen für Krebs, Schmerztherapeuten für chronische Schmerzen oder mit Nephrologen für Nierenerkrankungen schon lange gibt. Und schließlich sind Behandlungszentren nötig, die die Versorgung interdisziplinär organisieren und zusammenführen.