Faraz Fallahi, einer der bekanntesten ME/CFS-Patienten in Deutschland, ist tot.
Das hat am Montag Abend seine Familie auf Social Media-Kanälen bekannt gegeben und zugleich darum gebeten, in Ruhe trauern zu dürfen.
Eine migrantische Erfolgsgeschichte – jäh gestoppt
Eigentlich hätte das Leben von Faraz Fallahi ein Bilderbuchbeispiel für eine migrantische Erfolgsgeschichte der zweiten Generation werden können: Als Sohn iranischer Eltern 1982 in Deutschland geboren, wächst Faraz im Raum Stuttgart auf, studiert nach dem Abitur in Tübingen Informatik und arbeitet danach als Teamleiter in der Software-Entwicklung. Doch 2018, kurze Zeit nach seiner Hochzeit, ereilt Faraz unerwartet ein schwerer Schicksalsschlag: Mit 36 Jahren erkrankt er nach einer zunächst unauffällig verlaufenden Atemwegsinfektion postviral.
Den aktiven, weitgereisten, sportlichen jungen Mann, der für Halbmarathonläufe trainiert, beginnen auf einmal die Kräfte zu verlassen. Doch von Ärzt:innen wird seine ihn mehr und mehr schwächende Erkrankung als psychosomatisch fehldiagnostiziert. So verschlechtert sich sein Zustand binnen zwei Jahren immer weiter aufgrund von falschen Behandlungsversuchen. Zuletzt ruiniert eine Aktivierungstherapie in einer Reha-Klinik seine Gesundheit so sehr, dass er 2020 als ME/CFS-Schwersterkrankter bettlägerig wird.