Miah (dey/dem)
Miah, 35, seit über zwei Jahren durch COVID an ME/CFS , pots, MCAS uvm erkrankt
Text und zusätzlich Verlauf
Mein Leben veränderte sich, als zwei Galaxien aufeinandertrafen. Aber anders als bei anderen Galaxien, bei denen durch einen Zusammenstoß eine größere, farbenfrohere und schönere Galaxie entsteht, prallte in meine kleine, chaotische, aber schöne Galaxie eine andere, größere und energiegeladene. In einer gewaltvollen Entladung beim Aufprall der Sterne und Sonnen der beiden Galaxien entstand ein schwarzes Loch. Ein Loch, das Welten, Sterne und Träume in der unendlich schwarzen Unendlichkeit verschwinden lässt. Ein Loch, das größer und größer wird, gespeist durch die Erden, Monde und Sonnen beider Galaxien, die es absorbiert. Manche Sterne und Planeten meiner Galaxie versuchen, sich durch ihre Gravitation aus den Fängen der großen Galaxie und dem schwarzen Loch zu entziehen, aber dadurch wird das Loch nur größer und es verschlingt schneller alles, was zu nah an es herankommt. Es erlöscht Freude und Hoffnung, raubt Abenteuer und neue Möglichkeiten, verschlingt Kreativität und Leben.
Meine Galaxie wird kleiner und kleiner, je heftiger sich die Planeten umeinander drehen, um dem Energiestrom des schwarzen Lochs zu entkommen. Meine kleine, ach so chaotische Galaxie lebte durch – ja, brauchte – ihre Lebendigkeit und Fülle. Sie braucht die verschiedenen Konstellationen von Sternen, Planeten und Sonnen, um nicht auseinanderzudriften. Jeder verlorene Stern speist das schwarze Loch, und die Angst, vollständig darin zu verschwinden, wird größer. Jeder Verlust eines Planeten lässt eine leere im System welches begleitet ist von Trauer und Wut. Wut, dass diese zwei Galaxien so unterschiedlich und energiegeladen waren, das daraus ein schwarzes Loch entstand. Trauer das nichts schönes dabei raus kommt sondern eine zerstörerische Macht die kaum zu stoppen ist. Der die Planeten – der die Lebendigkeit raubt ohne zu wissen ob Hoffnung auf Rettung besteht.
Das Unwissen, was im oder hinter dem schwarzen Loch ist, macht Angst. Gibt es ein Danach oder wird alles einfach nur ins Nichts gehen?
Es gibt es Momente in denen das Loch langsamer wird und meine Galaxie kräftiger. Wenn aus anderen Galaxien Sterne durch Raum und Zeit wandern, die in den anderen Galaxien nicht vermisst werden. Wenn neue Materie in meiner Galaxie entsteht weil funken von Hoffnung und Freude aus anderen Galaxien Lichtjahre überqueren und in meiner ankommen.
Dennoch bleibt die Frage bestehen wie meine Galaxie überleben kann, wenn wichtige Planeten und Sonnen bereits fehlen? Wie kann der Drang meiner Galaxie nach (Über-)leben weniger dazu führen, dass das schwarze Loch alles noch schneller und vollständig verzehrt? Denn auch neue Materie und Sterne in meiner Galaxie können dazu führen daß das Loch nur weiter genährt wird. Und auch das macht Angst in all der Hoffnung die bleibt.