Indorfine
Langsamer Leben
!Trigger-Warnung: Das K-Wort!
ein halbes, aufregendes Leben gelebt
zack: Corona
Wildtyp
2. Welle
Ende Oktober 2020
lange vor Schnelltests und Impfungen
schlagartig schlägt Sorge, sich anzustecken
in Angst, andere anzustecken, um.
trockner husten
Gliederschmerzen
furchtbare Müdigkeit
Bettschwere
Schlafstörungen
beunruhigende Herzrasen und Herzstolpern
aus mind. 10 Tage Gesundschlafen wollen,
werden 30 Telefonterror-Quarantäne-Tage:
von „schon“ zu ungeduldiger „endlich“?
der geruchsverlust zählt dabei nicht
wie lang bin ich/mein Husten ansteckend?
Freitesten war nicht, Labore am Limit
mit Dauermüdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Crashs zur Wochenmitte
geht nach 2,5 Arbeitswochen geht nix mehr
2,5 Wochen krankgeschrieben:
„Sie sind nicht allein“ „Haben Sie Geduld, man weiß noch zu wenig“
„Sagen Sie das meinem Chef“
weitergequält, durchgebissen, allzeit pflichtbewusst: lieber langsam, als gar nicht.
von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub, zurück ins Bett gehangelt
Post-COVID-Ambulanz? – nicht in MEINER Landeshauptstadt
mögliche Behandlungen laut TV? – werden nicht bezahlt (Riechtest/Duftstifte) oder sind unerreichbar und unbezahlbar
auch Lesen geht kopf- und augenmäßig nimmer
Augenpflege im verdunkelten Schlafzimmer bei Podcasts
egal wie viel schlafen können klappt, fit und wach genug werde ich nie,
muss mit halbleerem Akku klarkommen
weil ich der Rentenversicherung vertraute:
in nutzlose Lungen-Reha gesteckt worden
ohne die dringenden, gewünschten! Kopf-Therapien
immerhin: endlich mal Austausch mit anderen Betroffen
und MEIN unvergesslicher Lost Place im Wald
beim Neurologe angefragt:
im EEG und Schädel-MRT nichts Auffälliges
über die 116 117 Elfen:
auch an den selektiv sehenden Augen
und im stechenden Unterleib gynäkologisch nichts zu finden
statt Kopftrainung empfahl Hausarzt Psychotherapie,
(erst viel später erfuhr ich wofür: krankheitsbegleitend, weil die Psyche drunter leiden wird
erschreckender aufkommender „Neid“ auf Freundin mit Brustkrebs:
sie hat was, das man sehen, rausschneiden und behandeln kann
aus Verzweiflung Psyche-Termin über die 116 117 Termin geholt (war nicht schön)
und im TV Arte-Doku entdeckt
ME/CFS – Die rätselhafte Krankheit
wie lebendig begraben
ja ja ja, das isses,
alle Schleusen offen, vor Erleichterung: ich bild‘ mir das nicht ein
rechtzeitig auf longcoviddeutschland.com Post-COVID-Ambulanz in Ludwigsburg entdeckt
vorgesprochen, Blut und Lunge getestet und Ohr verstochen bekommen,
Diagnose Post-COVID-Syndrom
mit Hoffnung auf ambulante neurologische Reha in Marbach, von Frau Dr. aber auch:
„Aus Erfahrungen mit anderen Viren wissen wir, dass Ihnen noch Krebs und Parkinson blühen können“
die Ambulanz existierte nicht lang, wegen personeller Veränderungen (Nachtigall…)
in Marbach vorgesprochen und veräppelt worden:
hatten meine T-RENA-Nachsorge-Verlängerung gestoppt, wegen meines neuen Reha-Antrags den sie von mir gefordert, aber nicht bearbeitet hatten. (Meinung gegeigt.)
T-RENA weitergemacht und stationäre Reha in neurologischer Klinik MEINER Wahl beantragt
Mein Arbeitgeber hatte eh schon Stellenanzeige geschaltet,
hinter meinen Rücken, zur Unterstützung, angeblich
Tatsächlich war ich schon oft wegen „zu langsam“ gekündigt worden, sollten sie doch:
Wenn ich mich mal 3 Monate ins Bett legen dürfte würde es vielleicht besser?
Oberboss: „Wenn Sie sich 3 Monate ins Bett legen, stehen Sie nie wieder auf.“
So angespornt biss ich mich weiter durch, fühlte mich erst später völlig verarscht.
Am 2.2.22 2. Reha angetreten
on Sorge: Was, wenn sie mir nicht helfen können?
Ich mir SELBER falsche Klinik ausgesucht habe
dann depressiv werde?
War ich schon, bemerkte man
bekam psycholog. Sonderbehandlung (FFP Masken und Behandlungspläne frei Haus)
fühlte endlich Verständnis, Entlastung, Geborgenheit, hätte gleich einziehen mögen
wie sich monatelange und jahrelange Dauermüdigkeit etc, anfühlen, kann man keinem, „der auch mal müde“ etc. ist, verständlich erklären
von dort mitgenommen:
das Klinik-Motto: „Nie aufgeben“
aus der COVID-Gruppe: „Ich erklär‘ mich nicht mehr“
als Antwort auf „Sie sind zu langsam“: „Stimmt, und was machen wir jetzt?“
von einer Parkinson-Patientin, dass die Aussage von Frau Dr. Post-COVID-Ambulanz unverantwortlich war und dass sie mit als erstes „Krankheitsakzeptanz“ lernen
Aus dem Klinik-TV über Fatigue bei MS: „Man kann durch Training die Gehstrecke verlängern, nicht aber das Tempo/die Leistung“ (bergauf geht einfach nicht mehr ohne Herzrasen und Atemnot, nicht mal mit gewaltiger Anstrengung, verstanden viele nicht, also wanderte und walkte ich nur noch allein in meinem Tempo)
Ergotherapie und Handkraftraining zur Stärkung meiner beim Tippen erschreckend schnell schwach und steif werdenden Finger
im PC-Training und Tests: „Sie sehen tatsächlich „selektiv“, das beschreibt es gut“
schöne Erinnerungen an Gespräche mit anderen Kranken und Tipps von Depressiven
und bildliche an Wanderungen, sogar bei schaurig-schönem Saharastaub am letzten Nachmittag
viele Kunst-/Werktherapie- und freiwillige Basteleien
von der Psychologin: „Achten Sie besser auf sich, lassen Sie sich früher krankschreiben,
versuchen Sie, ob Sie mit Ihnen 28 Wochenstunden von 4 auf 5 Tage verteilt besser klarkommen“
und mich auf dem neuen Webseite-Bild des Speisesaals mit verewigen dürfen
Nach 6 (statt 4) Wochen arbeitsunfähig entlassen worden,
ab 4.4.22 – wie geraten – 5 Tage/Woche zu arbeiten versucht
noch vor der 1. Mittagspause der 1. Crash
halbe Pause durchgeheult: zum Hausarzt? Mich gleich direkt einweisen lasse?
mich beruhigt und wieder durchgehalten…
letztmalig bis 13.06.2022
einmal zu oft Termine/Fristen in E-Briefen übersehen, bzw. Terminverlegung zwar beantragt, den alten Termin aber nicht notiert gehabt, obwohl ich genug Zeit gehabt hatte, weil Chef im Urlaub war
und mich endgültig als zu große Gefahr für meinen Arbeitgeber gesehen
dieser mir tags drauf gemailt, dass er mir kündigt
Welch‘ Befreiung.
„Reset“ und wörtlich meinen Beruf an den Nagel zu hängen, waren meine ersten Werke
mehr Therapie als Kunst
Eine „100“ hatte ich schon zuvor auf Leinwand verewigt,
weil ich mir von der Krankheit kein Lebensjahr klauen lassen will, sondern mit meiner kleinen Schwester gemeinsam alt werden. Wir sind die letzte Generation unseres Stammbaums.
Mein Hausarzt meinte eh, ich bräuchte eine Beschäftigung
nach Malen und Sägen kam Betonieren
Sogar Teilnahme an einem Kunstwettbewerb: 10 EUR Lehrgeld dafür, dass es nicht in die Ausstellung reichte und der ausrichtende Vorstandsvorsitzende des Kunstvereins den 1. Platz holte.
irgendwann auch Instagram: Lesen, Kommentieren, Aufklären
über Corona, Long-COVID, ME/CFS, etc. und
gegen Schwurbeleien, deretwegen ich genug Freundschaften zum Selbstschutz beendete:
von: „Lass Dir doch mal Bachblüten zusammenstellen, wirkt auch bei unseren Katzen“
bis radikal: angebliches „Impfstopf-Shedding“ durch die Impfungen der Partner würden ihr und ihrer Tochter Frauen-Zyklus-Beschwerden machen würden (beginnende Wechseljahre oder die neue Anti-Baby-Pille könnten auf keinen Fall schuld sein) und weitere Impflügen etc. der obersten Corona-Verharmloser. Wegen ihrer teuren Wundermitteln aus dem sei sie gegen Viren und Bazillen immun (warum dann nicht gegen Impfungen von Mitmenschen?) Bei „Frauen haben Kinder für die Rente“ (für den Führer?) „zu bekommen“, aus dem Mund dieser Hausfrau, die sich aushalten lässt, war für mich endgültig Schluss. Willkommen im vorigen Jahrhundert und braun-völkischer Esoterik mit Familiensitzen wie in moderneren russischen „Anastasia“-Fantasie-Romanen.
„Pseudofeministische Esoterik: Vorsicht vor der Göttin in Dir“ lautet ein passender Artikel-Titel
in Stuttgart war ich Januar 2022 sogar mal ganz allein als Gegendemo bei einer Querdenkendemo für all die millionsmissing.de Long-COVID und ME/CFSler, die unsichtbar daheim liegen,
als sichtbare „Covid19-Überlebende“ mit „Long-COVID“: „Wollt Ihr das?“
und einem Virus auf dem Plakat „Unterschätzt mich ruhig, das wird lustig“
unverschämtester Spruch: „Versuchen Sie es mal mit Abnehmen“
der Schwachsinn, dass Kinder unter Masken sterben würden (vorher reißt sich die JEDER reflexartig vom Kopf, selbst ich, seither rannte ich keinem Bus mehr nach)
angeblich sei ein Säugling an der Impfung seiner Mutter gestorben und seien wegen der Corona-Schutzmaßnahmen die Selbstmordzahlen gestiegen: „Also wenn ich mich irgendwann umbringe, dann wegen Long-Covid, aber nicht wegen der sinnvollen und nötigen Schutz-Maßnahmen“
Wie geht man mit solchen Schwurblern um?
Wie mit Corona-Viren: Abstand halten
auf Instagram der blödeste Spruch:
„Kann es sein, dass du Burn-Out hast, oder dass Dein Long-COVID von der Impfung kommt?“
„Nein, ich bekam Long-COVID lange vor den ersten Impfungen“, hätte das Schlaule in meinem Profil nachlesen und wissen können.
Kein Wunder blicken die nicht, wie gern ich mir mein Long-COVID mit einer Impfung erspart hätte, die es halt noch nicht gegeben hatte.
und das schönste Kompliment: „Sind Sie mit dem Lauterbach verwandt?“
denn er war nicht nur für Corona-Schutzmaßnahmen, sondern ist auch gegen Homöopathie auf Kosten der Allgemeinheit (soweit ich informiert bin)
Bedarf an Aufklärung gib es genug, auch wenn sie sichtbar nicht gleich fruchtet:
Gegen Fake News, Scharlatane und Schwurbelei zu protestieren ist meine neue Leidenschaft.
Das geht auch im Bett liegend.
sonst geht ja nicht mehr (oder noch nicht wieder) viel, nur sehr langsam, in meinem Tempo, was in der heutigen Leistungsgesellschaft für keinen Arbeitgeber attraktiv sein dürfte.
krank und joblos auch endlich Zeit für ein paar weitere Untersuchungen
Juckreiz überall war schlimm geworden, oben und unten, vorne und hinten sogar mal blutig
meine neuerlichen ständigen Erkältungssymptome entpuppten sich als neue Allergien gegen Gräser, Roggen und zweierlei Hausstaubmilben
wenn schon, denn schon, will halt draußen und drinnen meinen Spaß haben
endlich Zeit, Psychotherapeuten abzutelefonieren
wenige Erstgespräche zu ergattern
den Tipp Hausarzt-/Facharztvertrag bekommen und abgeschlossen
eine Fachfrau für ADHS zu finden, welche zwar nicht die erwartete Verhaltenstherapie, aber gleich mal Antidepressiva gab
die erste Psychotherapeutin konnte mir nicht schnell genug einen Platz anbieten
die zweite kannte sich mit Long-COVID nicht aus (wie praktisch noch jeder)
die dritte ließ mich noch 2 x antanzen um mich dann abzusägen, ich solle mich um mein ADS kümmern, brauche keine Therapie
Über den Jahreswechsel 2022/2023: Winterschlaf,
dann Selbsthilfegruppe ADHS und ME/CFS gesucht und besucht, erstere sogar mal spontan selbst geleitet, weil die richtigen Leiter nicht konnten. Fiel den Neulingen gar nicht auf. Was fühlte ich mich groß und stark.
Mir bei Dr. Psych. ersten ADS-Test errungen „hochgradig“
Würde bitte mal jemand einen Zusammenhang zwischen ADS und ME/CFS prüfen?
Über Krankenkasse 3 telefonische psychologische Gespräche
plus Hinweis, sie könnten mich nochmal Reha machen lassen wollen.
Tatsächlich wollte die Krankenkasse meine Krankheit in einem Formular belegt und dass ich Therapien machen. Woher nehmen, was nicht existiert?
also ausgefüllt zurückgeschickt
und sauer guten Willen gezeigt:
mit Sammel-E-Mail an 99 auf der Arztsuche bw Webseite gefundene Therapeuten:
Bingo: eine rief an und ist es seit Februar 2023, mit Facharztprogramm ohne
(ein 5. Erstgespräch bei einer, die mich noch auf der Warteliste hatte, bestätigte das nur noch)
voraussichtliche Aussteuerung: 12.10.2023
im eigenen Tempo im Lauf von Monaten
Schwebehindertenausweis und
Erwerbsminderungsrente beantragt
per Fragebogen und vielen Anlagen meine BU gefordert, schließlich zahl ich da monatlich sogar noch ein
Meine Therapeutin hilft mir, stolz drauf zu sein, was ich schaffe
und weniger kritisch mit dem, was ich nicht schaffe/nicht perfekt wird.
Das hier niederschreiben und einzureichen habe ich geschafft,
perfekt ist es natürlich nicht geworfen.
Wenn ich was schaffe blitzt auch mein altes ich wieder durch und mein neues freut sich:
Gemeinsam,
gereift
mit mehr Geduld
aber auch mehr Zuversicht
wird sich alles finden,
auch irgendwann ein neuer Job,
sicher nicht mehr Vollzeit und schlecht bezahlt,
aber schlecht bezahlt und den alten Job leid, war ich auch lange vor Corona schon.
Insofern war Corona/Long-COVID/ME/CFS vielleicht wirklich Glück im Unglück, weil mein Körper/mein Leben nur mal eine Pause, einen Neustart, länger schon eine neue Richtung brauchte.
Weiter gehts, in meinem Tempo,
langsamer als früher,
aber immer noch neugierig, auf das was kommt:
heute (31.07.2023) Mammographie mit Stanzbiopsie
am 16.08. Berufsberatung
…
dauerhaft liegen bleiben werde ich nicht,
nur langsamer Leben eben,
andere Prioritäten setzen
und künftig besser auf mich achten.
Wenn ich mich nicht für mich einsetze,
Wer sollte es sonst tun?